Reggae und Moskitos

Es stand mal wieder ein kleiner ‘Kulturschock’ an. Über die Grenze nach Belize betraten wir eine für uns neue Welt. Bestehend aus Reggae, Afroamerikanern, Englisch als Erste Landessprache und den klassischen Karibikstränden. Auffällig auch: Die vielen Mopeds, welche in der Vergangenheit auf den Straßen herumflitzten waren komplett verschwunden. Hier fuhr man Auto.
Die unterschiedlichsten Kulturen existierten in diesem Land: Schwarze, die mit dem Latino Lebensstil absolut nichts am Hut hatten. Asiaten, welche die hiesigen Lebensmittelläden betrieben. Mayas, die vorwiegend in den Dörfern außerhalb der großen Städte lebten. Die Inder, welche ebenfalls Handel betreiben und am Ende sogar Deutsche, die Amish. Sie kamen über die USA hierher. Insgesamt also eine interessante Mischung.
Auf den Strassen hörten wir keine Latinoduddelmusik mehr, sondern Reggae und Soul. Alles in allem sah es ein wenig aus wie ‘little Amerika’. Die Orte waren weit zerstreut, die Grundstücke oft ‘amerikanisch’ eingezäunt und ein richtiges Ortszentrum im eigentlichen Sinne gab es nicht. Wegen des sumpfigen Untergrundes wurden viele Wohnhäuser auf Stelzen gebaut.
Wir gönnten uns einen Abstecher in die größte Stadt des Landes: Belize City mit gerade einmal 70.000 Einwohnern. Eine Halbinsel mit viel Gewusel. Einige warnten uns vor der hohen Kriminalität direkt im Zentrum. Das konnten wir uns auch vorstellen, fühlten wir uns alles andere als wohl hier. Mittlerweile waren wir es gewohnt nach Geld angesprochen zu werden, aber so häufig und aggressiv wie hier war es bisher noch nirgends. Wir legten trotzdem einen Ruhetag ein, war das reichhaltige Angebot an amerikanischen oder auch englischen Lebensmittel mal wieder etwas besonderes. Immerhin bekamen wir Moskitospray mit 25% DEET! Das suchten wir bisher vergebens und konnten es gut gebrauchen. Es hatte gerade die Regenzeit und damit die höchste Population der Plagegeister begonnen. Abends und Nachts konnte es schon einmal kräftig schütten.
Das Straßennetz war überschaubar, der Verkehr ebenfalls. Um ein wenig abzukürzen nahmen wir den ‘Coastal Highway’ von Belize City nach Dangriga. Dieser ‘Highway’ entpuppte sich allerdings als 80km üble Schotterpiste, welche zu unserem ‘Glück’ im Regen auch noch schlammig wurde. Über die Flüsse führten nur kleine Brücken, auf welchen wir uns den Moskitos auf dem Präsentierteller auslieferten. Wir waren froh, als wir wieder ‘festen’ Boden unter den Füßen hatten. Wieder am Meer angekommen gönnten wir uns erst einmal einen Ruhetag in einer Kabine direkt am Palmenstrand. Es war keine Saison, somit gab es keine Touristen vor Ort und es war alles sehr ruhig – chillig eben, :-).
Auf der Strecke nach Punta Gorda (die Locals sagten nur PG) übernachteten wir noch in einem etwas abgelegenen Mayadorf. Eine Hütte welche von der EU finanziert wurde. (Wie auch die ein oder andere Bananenplantage). Das durchfragen im Dorf war schwierig, da die Menschen weder Englisch noch Spanisch konnten. Hier sprach man eine (oder mehrere) Mayasprachen. Da die ‘Dorfpost’ jedoch flink war, sprach sich schnell herum das zwei ‘Gringo’s’ eine Unterkunft suchten. Der entsprechende Verantwortliche war dann schnell gefunden und dieser konnte gleich mehrere Sprachen und sogar ein paar Broken Deutsch.
Von unserer letzten Stadt in Belize Punta Gorda nahmen wir ein Schnellboot über die Karibik. Wir liesen das Ausreiseszenario (das Land zu verlassen kostete 18,75US pro Nase!) über uns ergehen und verluden unsere Räder wieder. Es ging weiter: ‘zurück’ nach Guatemala.

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