Die ‘Tour de France’…

fand zeitgleich zu meiner ganz eigenen Frankreichrundfahrt statt. Leider habe ich aber niemanden von den medizinischen ‘Versuchskarnickeln’ auf der Straße gesehen. Hmm… vielleicht waren sie immer hinter mir? :-).
Über die Grenze von Andorra ging es in mein jetzt endgültig letztes Land der Reise. Regnerisch empfing mich unser Nachbarland. Meine Route blieb in den Hügeln, auf kleinen Nebenstraßen folgte ich weiter den ‘Col’s’. So passierte ich die alte Stadt Carcassonne am ‘Canal du Midi’ welcher den Atlantik mit dem Mittelmeer verband. Folgte den herrlichen Flußtälern der ‘Gorge de Tarn’ und der ‘Haute Loire’ durch Schluchten, kleinen Dörfchen auf noch ruhigen Straßen in der Nebensaison. Es war absolutes Genußradeln. Viele Einheimische waren ebenfalls mit dem ‘Velo’ unterwegs. Gerade unter der Woche wurde ich oft von älteren Herrschaften mit einem fröhlichen ‘Salü’ auf ‘High Tech’ Rennrädern überholt. Frankreich war teuer und so campierte ich vorwiegend an schönen Plätzchen im Wald oder Wiesen entlang der Straße. Speziell die Unterkünfte sprengten den Langzeitradleretat. Zum Endspiel der Fußball WM gönnte ich mir jedoch ein Hotel mit Fernseher und hatte am Folgetag mal wieder die Gelegenheit meine Deutschlandfahne auspacken! Es gab ja schließlich einen Grund zu feiern! Aber Frankreich war im Fahrradfieber, Fußball interessierte hier keinen mehr.
An dem Flüßchen ‘Doubts’ empfingen mich nach über zwei Jahren meine Eltern. Ein herzliches Wiedersehen! Mein ‘alter’ Herr ließ es sich nicht nehmen und begleitete mich zumindest für ein paar Tage entlang des ‘Rhone – Rhein’ Kanals nach Deutschland!

Insgesamt kurbelte ich zwei Wochen durch die ‘Grande Nation’. Manchmal war es ernüchternd. Die ‘Haute Cuisine’ entpuppte sich als mäßiger Standard für viel Geld. Auch bei dem viel gelobten Wein konnte man für ordentliche Euros einen schlechten Tropfen erhalten. Viele Dörfer wirkten verlassen, Häuser standen zum Verkauf und wenn man eine Unterkunft suchte, waren diese entweder geschlossen oder aufgegeben. Nein, hier gab es definitiv schon besserer Zeiten.
Ein wunder Punkt war es in Frankreich schon immer, aber auf dieser Tour fiel es mir extrem auf: Englisch wurde hier so gut wie nicht gesprochen. In Südamerika traf ich gerade jüngere, welche sich wegen des mangelhaften öffentlichen Schulsystems Geld für ein paar Privatstunden in Englisch sprichwörtlich zusammenkratzen. Diese waren dann froh wenn sie mit jemandem ein wenig ‘quatschen’ konnten. Hier dagegen hatte man das Gefühl sie können es wirklich nicht und hatten auch absolut keinen ‘Bock’ darauf. Selbst bei Beschäftigten im Tourismusbereich (Touristeninfo, oder Hotels) konnte man nicht sicher sein Antworten in Englisch zu bekommen. Nationalismus hin oder her, man kann es mögen oder nicht, aber Englisch hat sich nun einmal als internationale Sprache durchgesetzt. In der heutigen Zeit, in einer globalen Welt ist das für ein Land der ersten Welt auf gut Deutsch eine ‘Blamage’. Aber mit ein paar Worten Französisch oder Spanisch und Improvisation kam ich trotzdem durch, :-).
Aber es war ja ‘gschafft’, in Neuenburg am Rhein ging es über die Grenze in das ‘gelobte’ Land. Hier wird jetzt alles besser, schließlich sind wir ja Fußballweltmeister! Nach über zwei Jahren hieß es dann: Welcome back in Germany!

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