Teotihuacan

Auf dem Weg in die Außenbezirke der mexikanischen Millionenmetropole Mexiko City oder auch D.F. – ‘District Federal’ genannt, fuhren größtenteils auf den uns bekannten ‘Autopistas’. In unserem Fall immer noch die ’15D’. Vorbei am ‘Lago de Chapala’, welcher einen recht trostlosen Eindruck hinterließ. Eher wie ein ausgetrockneter Tümpel. Im Anschluss ging es durch den Staat Michoacan, vor welchem uns einige gewarnt hatten. Sollte dieser doch nicht ganz so sicher sein. Die Großstadt Morelia ließen wir damit rechts liegen und blieben auf dem Land, wo wir durchweg freundliche und sehr hilfsbereite Leute trafen. So gabelte uns die ‘Policia Municipal’ am ‘plaza de armas’ auf und ich verbrachte meinen Geburtstag auf der Polizeiwache neben dem Gefängnis.
Auffallend oft sahen wir Pferde und Esel welche zur täglichen Arbeit auf dem Feld und Hof eingesetzt wurden. An der Grenze in den Staat Mexiko hatte ich die 15000km seit Alaska ‘voll’. Kurz danach wurden wir von einem grimmigen Polizisten der Autopista verwiesen – “es sei verboten hier zu radeln” – etwas ganz was neues. Der Umweg über die Freien Strassen wäre immens. So gingen wir in uns, gaben uns reumütig und fuhren mit einem etwas mulmigen Gefühl weiter. Die ‘Policia Federal’ überholte und winkte uns später wieder zu. Damit war alles in Ordnung und wir waren wohl einem etwas übereifrigen Polizisten aufgesessen. Die Strecke wurde immer bergiger, kamen wir bis auf 2600m im Umland von D.F. Tagsüber erreichten die Temperaturen ab der Mittagszeit schon mal 46Grad, Nachts kühlte es dagegen wieder deutlich ab.
Wir passierten die uns schon bekannten Dörfer mit netten Kirchen und aus der ‘französischen’ Zeit verbliebenen Plätzen mit Pavillon. Auffällig oft gab es im Moment Jahrmärkte oder ähnliche Feste. Immer mit viel und bis spät in die Nacht blärrender, lauter Musik. Nicht immer das, was wir nach einem Radeltag so brauchten.
Wir kamen in den ‘Speckgürtel’ der Hauptstadt, der Verkehr wurde deutlich mehr und die Gegend wieder extrem vermüllt. Der Gestank nach Klärgrube, verbrannten Kunstoffabfällen oder Autoreifen war widerlich. Flüsse oder Bäche ähnelten einer Kloake. Der Dreck war überall.
Falls der örtliche öffentliche Nahverkehr nicht funktioniert, füllten private Fahrdienste mit alten VW Bussen die Lücke. So quetschen sich oft bis zu 10 Leute in einen Kleinbus und kurvten mit flotter Geschwindigkeit durch die Vororte, Radler waren da eher hinderlich.
Nach einem ziemlichen Gegurke auf Nebenstrassen erreichten wir endlich die höchsten Pyramiden Mexiko’s, die Sonnen,- bzw. die Mondpyramide in Teotihuacan. Das GPS war hier sehr hilfreich, doch leider vertrugt das Nexus die mexikanische ‘Hitze’ nicht und wir mussten Abkühlpausen mit kalter Cola für unsere ‘Gerda’ einlegen. Denn mit Durchfragen und durchwurschteln war es so eine Sache. Eine Wegbeschreibung für Radler war eben doch etwas anderes als für Autofahrer, konnten wir nicht einfach viele Kilometer Umweg fahren, nur weil über die Hauptstraße die Wegbeschreibung einfacher war. Angekommen richteten wir uns auf einem tollen Campingplatz mit eigenem Swimming Pool für uns alleine ein. Einen Tag ließen wir die beeindruckende Baukunst der Azteken auf uns wirken. Fliegende Händler wollten einem hier alles mögliche andrehen. An allen Ecken der Stätte trällerte es, es wurden grässliche Flöten im Maya-Masken Stil verkauft. Ein beliebtes Andenken, speziell für Schulkinder – aber auch extrem nervig.

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