Autopista

Nach langer, sehr langer Zeit kamen wir in Guatalajara an. Es war ein Trauerspiel. Juli’s Fuß wurde lange Zeit nicht besser, so verbrachten wir wieder Tage in kleinen Dörfern entlang der ‘Autopista’. Das “Fußproblem” wurde durch einen Infekt (verursacht durch Lebensmittel?) abgelöst. Es ging so gut wie nichts mehr. Wieder mehrere Tage Auszeit, dann probiert loszuziehen, wieder ‘Ruhetag’. Da wir die Hauptstraße entlang fuhren, konnte man diese nicht jederzeit verlassen. Es gab in diesem Fall die ‘libre’ – die Freie Strecke, oder eben die ‘Autopista’ die kostenpflichtige Route. Die ’15 libre’ gehörte zu den gefährlichsten Straßen in Mexiko. Kurvenreich, eng und sehr viel Verkehr, da sich einige die Gebühr sparten, eben auch die LKW’s. Die ‘Autopista’ dagegen war ruhig, hat einen breiten Seitenstreifen, war flacher und damit wesentlich angenehmer zu radeln. Fahrräder warens offiziell verboten, daß störte in Mexiko jedoch niemanden. Allerdings kam man nur alle ca. 70km durch eine Ortschaft, welche dann auch noch einige Kilometer ab vom Schuss lag. In diesen gab es meistens eine recht ansehnliche Kirche und wie immer mit einer “Plaza” herum. Da das Meer nicht weit war, konnte man an kleinen Ständen entlang der Hauptstraße getrocknete Shrimps kaufen, in heißes Wasser geschmissen waren diese eine Delikatesse.
Die Landschaft wurde wesentlich hügeliger, lag Guatalajara auf ca. 1500m. In der Ferne gab es Vulcane welche in den Tälern Lavagestein hinterließen. Viel Landwirtschaft mit Papayas, Zuckerrohr und im Staate Jalisco ganz berühmt die Agave, aus welcher Tequila gemacht wurde. Da es gesundheitlich nicht mehr anders ging, mussten wir die letzten Kilometer per Anhalter fahren. Unser toller Fahrer Arduro ließ es sich nicht nehmen und machte noch einen Umweg über die Ortschaft Tequila, dem Herzstück der Destillerien um uns den Stolz der Mexikaner zu zeigen. Mit Tequila verhält es sich wie mit dem Champagner, Tequila darf nur als solcher benannt werden, wenn er aus dem Staat Jalisco stammt. So gab es hunderte Destillerien in der Gegend.
Nachdem wir unsere Ankunft in Guatalajara immer wieder verschoben haben, trafen wir endlich Elis. Stark genervt von den letzten Wochen mit all den Ereignissen war das eine sehr tolle Geste uns aufzunehmen und erst einmal zur Ruhe zu kommen. In der zweit grössten Stadt Mexikos gab es für uns seit sehr langer Zeit wiedermal eine Infrastruktur, welche auch diesen Namen verdiente. Hier konnten Städte eine Million Einwohnern haben, letzten Endes ware es aber nur Käffer ohne nennenswerte Einrichtungen wie vernünftige Krankenhäuser oder ähnliches.
Es war eine kleine ‘Deutsche Insel’ mit Eintopf und original Alnatura Backerbsen! Vielen Dank!

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