Thanksgiving

Kalifornien, das Land der Träume. Wenn man Geld hatte. Alles kostete – ganz speziell direkt an der Küste. Man konnte davon ausgehen, es gab so gut wie nichts kostenlos. Wenn man nicht auf die State Park “Hike & Bike” Campingplätze ging, hatten die Ranger auf den anderen Plätzen kein Problem einem Radler $35 für ein Plätzchen ohne Dusche abzuverlangen. Nicht jeder State Park bot diese speziell für Rad,- oder Rucksackreisenden Plätze an. Für $5..$7 konnte man hier 1-2 Nächte bleiben. Sie sind meistens die “billigsten”. Direkt an der Hauptstraße, oder im hintersten Eck des Campingplatzes. Insgesamt aber eine sinnvolle Einrichtung.
Trotz alledem war die Küstenlandschaft ein Augenschmaus und man gönnte sich ja schließlich sonst nichts…
So ging es an der Küste in gemächlichem Tempo durch das Kürbisgebiet Half Moon Bay, dem Surferparadies Santa Cruz, Monterey, Big Sur mit der bekannten Küstenlandschaft und Morro Bay. Höhenmeter sammelten wir fleißig an der Küste, flach war hier gar nichts. Ein paar Regentage gab es ebenfalls. Für mich auf der bisherigen Tour sehr ungewöhnlich. Das sommerliche Wetter lies einen hier nicht an Weihnachten denken, der ein oder andere geschmückte Tannenbaum zwischen Palmen und dem restlichen Weihnachtskram in den Supermärkten dagegen schon.
Wild zelten war nicht möglich, da es sich entweder um “private property” oder eben State Parks handelte. Wie wir selbst erfahren hatten sind die Hausbesitzer nicht sonderlich erpicht ‘Gäste’ auf Ihrem Grund zu haben. Man wurde freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen sich zu verziehen. Gut verstecken konnte man das Zelt leider auch nicht. So mussten wir uns auf den “Hike and Bike” Plätzen mit den örtlichen Waschbären herumschlagen. Eine echte Plage. Die Viecher hatten kein Problem einem die Stange Weißbrot direkt vor den Augen zu schnappen und abzuhauen. Sie wussten auch den Ortlieb Rollverschluss zu öffnen. Sie standen ganz besonders auf Pancakes, Instant Oatmeal oder eben Brot. Avocados gehörten auch zu Ihrem Menüplan. “Well feeded by the cyclists” – so ein Ranger nachdem er endlich mal versuchte einen “Food Locker”, einen Holzschrank für Lebensmittel zu reparieren. Wir umgingen das Thema indem wir die erfolgreich in Alaska/Yukon sog. “EssenHängtInDerLuft” Methode anwendeten. Waren ja schließlich auch nur eine Art Bären, :-).
Es gab zum Glück auch andere Tiere, wesentlich friedlichere: Die Seelefanten welche sich um diese Jahreszeit in der Nähe von San Simeon zur Paarung trafen.
Und: Hin und wieder trafen wir auf richtig freundliche Leute, :-). Vielleicht lag es aber auch nur an Thanksgiving? Jedenfalls wurden wir zuerst bei den Veteranen zum Lunch eingeladen. Es gab traditionsgemäß Truthahn, grüne Bohnen und Kartoffelbrei. Zum Nachtisch wurde Apfel,- und Kürbiskuchen serviert. Nach vollem Bauch und eine Stunde später bekamen wir nochmal eine Einladung. Diesmal zum Übernachten (Haus am Strand mit Blick aufs Meer!) und Thanksgiving Dinner. Es gab zur vollkommenen Überraschung: Truthahn, Kartoffelbrei mit grünen Bohnen und zum Nachtisch Apfel,- und Kürbiskuchen. Die Ami’s waren sich an diesem Tag jedenfalls einig.

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Eine Antwort auf Thanksgiving

  1. gerold sagt:

    Hi Jörg,

    schön wieder was von Dir zu lesen, das mit den Rädern ist ja weniger erfreulich. Wir haben heute hier den Wintereinbruch erlebt. Es schneit. Also genießt die Sonne

    Grüße auch an Juli.

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