Pupusas in El Salvador

Was wir alles über El Salvador im Vorfeld gelesen hatten. Gerade die Homepage des ‘Auswärtigen Amtes’ machte nicht gerade Mut dieses Land zu bereisen. Überfälle auf Touristen, gerade in den Großstädten seien nicht unüblich. Wobei das meiste auch für Guatemala galt.
Für uns immer wieder interessant waren aber die Warnungen in dem gerade befindlichen Land für das jeweils folgende Nachbarland. Die Amerikaner machten uns immer Angst vor Mexiko. Für die Mexikaner war Guatemala ungemein gefährlich. Die Guatemalteken warnten uns vor El Salvador. Gut, mit Belize konnte es bei den Latinos irgendwie keiner. Die gehörten eh nicht dazu. Wobei die Guatemalteken über Belize eh behaupteten, das Land gehört eigentlich ihnen und waren damit auf die Briten nicht sonderlich gut zu sprechen. Was ja, wenn man die Land,- und Bevölkerungsaufteilung gerade der Mayas ansieht, auch irgendwie stimmt. Bisher wurden uns die Räder aber in den USA geklaut, hmm… Egal, für uns hieß es wie sonst auch: Augen auf!
Die Einreise war unkompliziert. Seit es das CA-4 Visum (Gemeinschaftsvisum für Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua) gab war es wohl um einiges einfacher. Unsere erste Stadt war Metapan. Als wir spät eintrudelten wunderten wir uns über die vielen Jogger, welche uns am Feierabend auf der Hauptstraße entgegen kamen. Auch die vielen getragenen Fußballtrikots. Ein solches, (das des örtlichen Clubs) bekam Juli dann auch prompt von einem Fan unserer Tour geschenkt. El Salvador – eine Sportlernation? Fußball war jedenfalls sehr verbreitet und Bayern München bei den meisten ein Begriff. Mit ‘Fachwissen’ kam man jedenfalls sehr schnell ins Gespräch,:-)
Schon beim Ankommen im Hostel wurden wir auf die ‘Sicherheit’ der Stadt hingewiesen. Wo man am Abend noch hin kann und welche Ecken man besser meidete. Somit schien doch etwas wahres an den Geschichten zu sein. Vor den Großstädten wie San Salvador riet man uns ebenfalls ab. Durch die großen Städte wie Santa Ana und San Miquel mussten wir jedoch. Die Geschäfte dort waren sehr stark durch Gitter gesichert. Das gab es zwar immer wieder seit Mexiko, aber hier trafen wir nur noch Läden mit ‘Durchreiche’ an.  Wenn man 1..2h nach Sonnenuntergang durch die Straßen lief, hatte alles geschlossen und es war fast keiner mehr unterwegs. Man blieb zuhause. Auch aus den kleineren Städten hörten wir Geschichten, von konkurrierende Banden und Übergriffe auf Touristen.
Insgesamt waren die Einheimischen aber immer sehr nett und hilfsbereit. Sie steckten uns Bananen ein, oder die örtliche Polizei eskortierte uns für mehrere Kilometer, denn ‘es sei nicht sicher hier’, na dann…
Auf unserer Strecke kamen wir an den großen Mals, die den amerikanischen mit Burger King, Pizza Hut und großen Supermärkten in nichts nahestehen, ebenso vorbei, wie an den Lehmhütten, die sich direkt neben der Müllkippe befanden. In den kleineren Ortschaften gab es immer noch das gewohnte Gewusel am Markt, mit allerlei Obst,- Frucht,- und Essenständen.
Landschaftlich ging es sehr hügelig weiter, mal auf 800m rauf, dann wieder auf 300m runter. So sammelten wir durch das Vulkangebiet kräftig Höhenmeter und passierten dabei das ein oder andere Lavafeld. Die Hauptstraße war teilweise recht gut ausgebaut, mit breiten Seitenstreifen. Dieser wurde weitläufig eingesetzt. Oft gab es Obststände (mit z.B. riesigen Wassermelonen), andere reparierten Ihre Autos auf dem Streifen. Die Hausfrauen spannten Leinen und hängten Ihre Wäsche auf. Bauern breiteten Ihr Gras zum trocknen aus und manche lebten sogar auf ein paar Quadratmetern in einfachen Holzhütten mit Plastikfolie. Wohlgemerkt, auf dem Standstreifen.
Unsere Unterkünfte wurden nochmal eine Stufe ‘einfacher’. Es war schon in der Vergangenheit spannend, aber hier war es schon fast normal, dass der Schimmel wucherte, die Toilettenspülung nicht funktionierte, ein Waschbecken oder ein Fenster zur Luxusausstattung gehörten und es Wasser nur sporadisch gab. Mehrstündiger Stromausfall war ebenfalls nichts außergewöhnliches. Und wer behauptete das zelten die ‘provisorische’ Art des Übernachtens sei, wurde hier eines besseren belehrt. Wildcampen war uns aber in diesen Gegenden zu unsicher und war bestimmt nicht empfehlenswert.
Kulinarisch wurde der Menüplan geändert: Tortillas gab es immer noch jedoch in einer anderen Variante. Sie wurden jetzt gefüllt. Dann nannte man sie ‘Purpusas’, in welche u.a. Käse oder eine Art Hackfleisch genannt ‘Chicharrón’ verbacken wurde. Kaufen konnte man diese in sog. ‘Purpuserias’, welche sich an nahezu jeder Ecke befanden. Dazu wurde Krautsalat und oft Tomatensauce serviert. Chili’s gab es mittlerweile seltener und wenn, wesentlich milder. Die ‘scharfe’ Zeit war damit seit Mexiko vorbei.
So, Honduras war nicht mehr weit. Auch hiervor warnten uns unzählige Leute… wir werden sehen.

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